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Wie begann das Kolping-Werk seine Arbeit in Bolivien und in Cochabamba?
Kolping begann seine Arbeit in Bolivien im Jahr 1983 in La Paz mit den Kolping-Familien. Im Laufe der Zeit breitete sich Kolping auf alle Teile Boliviens, bis auf Beni, aus. In Cochabamba wurde im Jahr 2004 das einzige soziale Projekt, das kein Gewinn abwirft, eingeweiht: Das Mutter-Kind-Haus, ein Haus für Mütter und Kinder, die Opfer intrafamiliärer Gewalt wurden.
Wie sieht ein Aufenthalt für die Frauen und Kinder bei Kolping aus?
Im Mutter-Kind-Haus haben die Frauen und Kinder eine kleine Wohnung. Außerdem bekommen sie psychologische Unterstützung und sie werden in verschiedenen Dingen geschult. Sie lernen etwas über Gastronomie und andere Handarbeiten, so wie zum Beispiel die Herstellung von Schmuck, damit sie ihre Produkte verkaufen können. So kommen sie zu Geld für sich und für ihre Kinder.
Wie viel verdienen die Frauen, die im Mutter-Kind-Haus aufgenommen werden, durchschnittlich?
Die Mehrheit der Frauen arbeiten, doch sie bekommen einen sehr geringen Lohn, der nicht höher als 600 Bolivianos ist, das sind ca. 65 Euro im Monat.
Welche weiteren Projekte haben Sie in Ihrem Kolping-Haus?
Wir haben auch ein Kinderzentrum, das aus Kinderkrippe und Kindergarten besteht. Dorthin kommen Kinder von drei bis vier Jahren, die hier aus der Gemeinde sind. Sie bezahlen einen Betrag von 280 Bolivianos pro Monat, das sind ca. 30 Euro. Dieses Geld hilft uns, um die Erzieherinnen und einen Teil der Instandhaltung des Gebäudes, so zum Beispiel Glühbirnen, Farbe, das Reparieren von Türen, Duschen und so weiter zu bezahlen. Außerdem verwenden wir dieses Geld, um eine Frau zu bezahlen, die beim Putzen und beim Überwachen der Türe hilft.
Wie funktioniert die restliche Finanzierung?
Wie gesagt bekommen die Frauen, die im Mutter-Kind-Haus leben, Gastronomie-Unterricht. Diesen bezahlen wir mit der Hilfe von Kolping aus der Schweiz. Sie finanzieren einen Prozentsatz des Mutter-Kind-Hauses, zum Beispiel mein Gehalt und einen Teil des Stromes (denn die Frauen bezahlen ihren Strom, ihr Schulmaterial, die psychologische Beratung und die Fortbildungen). Außerdem deckt Kolping in der Schweiz neben den weiteren Ausgaben der Instandhaltung des Gebäudes, religiöser Veranstaltungen und weiterer Dinge auch die Finanzierung des Kinderzentrums.
Welche sind die größten Schwierigkeiten, mit denen Kolping Cochabamba zu kämpfen hat?
Die größte Schwierigkeit, mit der Kolping Cochabamba zu kämpfen hat, ist, Geld für die Instandhaltung des Gebäudes aufzubringen, da Kolping jetzt schon seit acht Jahren in Cochabamba funktioniert. Die Dächer sind undicht und auch mit den Wasserleitungen stimmt etwas nicht. Wir bräuchten mal wieder einen neuen Anstrich am ganzen Gebäude, außerdem müsste das Stromsystem geregelt werden und so weiter. Auch mein Büro ist sehr klein geraten, wir würden dies gerne vergrößern. Für diese Dinge fehlen uns Spendengelder.
Welches Ziel verfolgt Kolping Cochabamba?
Unser Ziel ist es, weiterhin den Frauen und Kindern zu helfen, weil wir mit einer sehr großen Problematik von Gewalt gegen Frauen und Kinder arbeiten. In Cochabamba haben wir die größte Anzahl von Frauen, die an den Folgen häuslicher Gewalt ums Leben gekommen sind.
Sie sind Mitglied im Netzwerk gegen Gewalt. Worin bestehen die Aufgaben dieses Netzwerks?
Das Netzwerk ist eine Gruppe von Institutionen, die zur Regierung gehören, und freien Institutionen, die Gewalt an Frauen bekämpfen, darunter sind auch World Vision, das Institut für integrale Ausbildung von Frauen, das Institut für Therapie und Forschung, die S.O.S.-Kinderdörfer, Marie Stop, Infante und viele weitere. Wir arbeiten in dem Netzwerk auf Departements-Ebene. Diese Institutionen schicken uns auch Frauen für das Mutter-Kind-Haus. Außerdem macht das Netzwerk Kampagnen zur Gewalt-Prävention und andere Veranstaltungen.
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft von Kolping?
Unser Wunsch für die Zukunft von Kolping ist, dass unsere Arbeit auf nationalem und weltweitem Niveau bekannt ist und vor allem, dass wir weiterhin Frauen und Kindern helfen können.
Vielen Dank für das Interview, Beatriz Iglesias, Direktorin des Kolping-Hauses in Cochabamba und alles Gute für Ihre weitere Arbeit![:]
Der Partnerschaftsgruppe „en contacto“ lädt alle Interessierten am Sonntag, den 27. Oktober 2013, um 17 Uhr ins Gemeindehaus St. Maria in Weingarten ein. Dort werde ich über meinen „weltwärts“-Freiwilligendienst in unserer bolivianischen Partnergemeinde „Cruz Gloriosa“ in Cochabamba berichten.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! :)[:]
http://www.gymnasium-weingarten.de/sites/default/files/weltw%C3%A4rts.pdf
[:de]Am Montag, den 23. September um 19.30 Uhr lädt der Verein der Freunde und Ehemaligen des Gymnasium Weingarten in den Musiksaal der Schule ein.
Vorgestellt werden drei verschiedene Länder, Projekte und Erfahrungen von Ehemaligen des Gymnasium Weingarten (Abi 2012), die sich für ein Jahr „weltwärts“-Freiwilligendienst entschieden haben:
– ARGENTINIEN –> Jessica Bittenbinder
– BOLIVIEN –> Corinna Wilhelm
– MEXIKO –> Simon Feyrer
Es dürfen gerne Familie, Freunde und Bekannte mitgebracht werden!
Wir freuen uns auf Ihr und euer Kommen! 🙂
[:]
[:de]Ende August kam der gefürchtete Moment, in dem ich Abschied nehmen musste. Die ganze letzte Woche war voller Termine, da ich alle nochmal sehen wollte, so dass ich nur noch von einem Ort zum anderen unterwegs war. Der Abschied ist mir wahnsinnig schwer gefallen und ich fühlte mich eigenltich gar nicht bereit, zu gehen. Bis zum letzten Moment konnte ich nicht realisieren, dass jetzt wirklich alles vorbei ist und dass es jetzt wieder nach Deutschland geht. Am Flughafen hatte ich ganz klar das Gefühl, dass ich nur kurz in den Urlaub fliege und dann spätestens in einer Woche zurück komme, aber das war nicht der Fall.
Mir kommt immernoch alles so irreal vor und manchmal frage ich mich, ob nicht alles nur ein Traum war. Doch dann sehe ich, dass ich ganz viele Fotos habe, dass mir Menschen aus Bolivien schreiben. Ich lese meine Berichte durch und schaue mir meinen Blog an und denke, dass dieser Traum wohl doch wahr war.
Dieses Jahr ging so unglaublich schnell vorbei, dass ich alles, was passiert ist, noch gar nicht richtig verarbeiten konnte. Ich lebe mich langsam wieder ein, wobei es gar nicht so leicht ist, festzustellen, dass man dem Umfeld nicht vermitteln kann, was man alles erlebt hat und dass man sich in manchen Situationen fremd im eigenen Land fühlt, weil man ein Jahr lang in einer anderen Welt gelebt hat und nun anders denkt.
Momentan fehlen mir die Worte, um kurz zu beschreiben, wie das Jahr war und es ist auch wahnsinnig schwer, eine passende Antwort auf die Frage „Wie war´s?“ zu finden. Denn in diesem Jahr habe ich so vieles erlebt und ich habe das Gefühl, dass viele gerne eine Antwort in zwei Sätzen hätten.
Auch wenn es nicht immer ganz einfach war, habe ich es in keinem einzigen Moment bereut, mich zum Freiwilligendienst zu entschließen. Dieses Jahr hat mein Leben bereichert, meine Sichtweisen verändert und mich reifen lassen.
Auf jeden Fall möchte ich mich bei allen bedanken, die mir den Abschied erträglicher gemacht haben, in dem sie mich wieder ganz lieb in Empfang genommen haben!
Und natürlich auch einen herzichen Dank an alle Menschen, die mich in diesem Jahr unterstützt haben, mir liebe Nachrichten geschickt haben und mir somit immer wieder eine mentale Stütze geboten haben. Danke an alle Spender, den Missionskreis Ayopaya, den BDKJ Bamberg und das BMZ, die mir dieses Jahr ermöglicht haben!
[:][:de]Im Gespräch mit Corinna Wilhelm, 20 Jahre, aus Weingarten, die seit September einen einjährigen „Weltwärts“-Freiwilligendienst in der bolivianischen Pfarrgemeinde „Cruz Gloriosa“ in Cochabamba macht. Die Gemeinde ist seit drei Jahren Partnergemeinde der Seelsorgeeinheit Hl. Geist / St. Maria.
Welche Aktionen gab es in diesem Jahr, um die Partnerschaft weiter zu stärken?
Neulich schafften wir es, eine Skype-Aktion zwischen Firmlingen aus Bolivien und aus Deutschland zu organisieren. Das war für beide Seiten sehr spannend und interessant und wir hoffen, dass wir damit etwas in den Jugendlichen wecken konnten. Auβerdem feierten wir einen Partnerschaftsgottesdienst und es gab einen Briefwechsel zwischen Jugendlichen aus Weingarten und aus Cochabamba. Und das Partnerschafts-Team „en contacto“ in Weingarten überlegt sich immer weitere Aktionen.
Was steht in deinen letzten Wochen in Südamerika noch an?
Dank der Unterstützung vieler lieber Spender, der Seelsorgeeinheit Hl. Geist / St. Maria und einer meiner beiden Entsendeorganisationen, dem Missionskreis Ayopaya e.V., können wir, eine Gruppe von acht Personen aus meiner bolivianischen Kirchengemeinde Cruz Gloriosa, Ende Juli zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro reisen, worauf wir uns schon sehr freuen.
Des Weiteren wird uns im August eine Gruppe von sechs Personen, darunter unser Pfarrer Herr Ohrnberger, besuchen. Wir hoffen, dass wir damit den Kontakt zwischen den Kirchengemeinden noch weiter ausbauen können.
Inwiefern hat dich der Aufenthalt im Ausland bis jetzt bereichert?
Ich habe viele dazu gelernt, sei es an praktischen Dingen oder an der Art, das Leben gelassener zu nehmen. So versuche ich zum Beispiel, mir nicht mehr immer alles zu sehr zu Herzen zu nehmen, wurde geduldiger, lasse Dinge mehr auf mich zukommen. In Bolivien lebt man oft mehr in den Tag hinein. Meine Kolleginnen aus der Kinderkrippe sagen auch immer, dass ich sicher eine gute Mama sein werde, weil ich jetzt Windeln wechseln und von Hand waschen kann. Außerdem ist mein Aufenthalt in Cochabamba ein weiterer Schritt, andere Denkweisen zu akzeptieren und fremde Kulturen verstehen zu lernen. Doch auch mein kritisches Denken hat sich in diesem Jahr nochmal sehr stark ausgebaut. Ich hinterfrage viel mehr und nehme Dinge nicht mehr so einfach als gegeben hin.
Würdest du anderen Jugendlichen ein Auslandsjahr / einen Freiwilligendienst empfehlen?
Auf jeden Fall! Fest steht für mich, dass ich mein Jahr in Bolivien für eine super Erfahrung halte, die ich nicht missen möchte, auch wenn es nicht immer nur einfach war. Ich kann anderen Jugendlichen nur dazu raten, all die Angebote, die es heutzutage für die Zeit nach dem Abi gibt, anzunehmen. In diesem Jahr lerne ich sehr viele Dinge, die ich an der Uni nicht lernen würde. Vor allem gefällt mir am Freiwilligendienst, dass ich mit den Menschen zusammen lebe, so die Kultur verstehen lerne und auβerdem etwas Sinnvolles tue.
Wie siehst du dem Ende deines Freiwilligendienstes entgegen?
Ich bin hin und her gerissen, was meinen Abschied betrifft. Klar ist, dass es mich seit der Halbzeit täglich beschäftigt, wie ich meinen Abschied feiern werde, welche Klamotten ich da lassen werde (die meisten sind durch die Handwäsche sowieso kaputt), was ich unbedingt mitnehmen will, welche Kurztrips ich noch machen möchte, wie ich meine letzten „Primer Viernes“ (erster Freitag im Monat) gestalten möchte, wie ich in Deutschland Kontakt nach Bolivien halten kann, wie das Wiedersehen mit meiner Familie und meinen Freunden wird, was ich in Deutschland als erstes machen werde, wie es wird, in meiner deutschen Seelsorgeeinheit von Bolivien zu berichten, wie es danach mit der Partnerschaft weitergeht, ob ich an der Uni wieder in den Lernrhythmus reinkomme, wann ich wieder zurück nach Bolivien kommen kann… Diese Gedanken sind sehr belastend, da ich meinen Kopf manchmal einfach gerne ausschalten würde und mir immer denke, dass ich einfach den Moment genießen sollte, anstatt mir dauernd so viele Gedanken zu machen.
Abschließend möchte ich mich sehr herzlich bei meinen Lesern für ihr Interesse, Ihre Unterstützung, Ihre Spenden und Ihre Gebete bedanken! Ich freue mich über Rückmeldungen zu meinem Bericht!
Ihnen allen Gottes Segen!
Herzliche Grüße aus Cochabamba!
Corinna Wilhelm
Kontakt: corinna_wil@yahoo.de
Blog: www.ayopaya.de/corinnawilhelm
http://www.weltwaerts.de/bericht-corinna-w.html[:]